Historie

Das traditionsreiche Unternehmen TIGGES-Zours GmbH wurde im Jahr 1925 als Bandagenfabrik Zours von dem Unternehmer Otto Zours in Hattingen/Ruhr gegründet. In diesem Jahr wurde auch das Firmengebäude in der Straße „Am Beul“ errichtet, das bis heute als Firmensitz des Unternehmens dient.


Firmengründer Otto Zours, Geschäftsführer von 1925 bis 1954


Errichtung des Firmengebäudes in 1929


Bereits nach wenigen Jahren wurde der Unternehmensname in „Otto Zours GmbH“ geändert. Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges war das Unternehmen mit Entwicklung, Produktion und Vertrieb von orthopädischen Bandagen sowie Miederwaren befasst. Otto Zours beschäftigte zu dieser Zeit bis zu 100 Mitarbeiter. Der Vertrieb beschränkte sich hauptsächlich auf die umliegende Region. Aufgrund der noch sehr eingeschränkten logistischen Möglichkeiten war dies in der Branche damals üblich.


Mieder-Ausstellung 1937


Erst nach dem Krieg und der Währungsreform wurde der Verkauf langsam auf ganz Deutschland ausgeweitet. Die Marke OZO – als Abkürzung für Otto Zours – konnte sich in den Folgejahren gut am Markt etablieren.


Firmengebäude Ende der 40iger Jahre


Im Jahr 1954 übernahm – nach plötzlichem Tod von Otto Zours – der damals erst 26-jährige Sohn Hans-Joachim die Firmenleitung.


Hans-Joachim Zours, Geschäftsführer von 1954 bis 1985


Durch wichtige Innovationen gelang es dem jungen Hans-Joachim Zours, das Unternehmen gegen die immer stärker werdende Konkurrenz im Bereich der industriell gefertigten Miederwaren zu positionieren. So wurde von ihm der erste Stillbüstenhalter mit Vorderverschluss entwickelt – eine große Verbesserung für jede junge Mutter, die vorher zum Stillen den Büstenhalter immer komplett ausziehen musste. Hierdurch gelang der Einstieg in das neue Marketingkonzept „Mutter und Kind“.


Die wichtigste Innovation von Hans-Joachim Zours war aber Ende der 60iger Jahre die patentierte TIGGES-Wirbelsäulenstützbandage mit flexibler Gliederpelotte, der ersten von den Krankenkassen akzeptierten „Lumbalbandage mit Pelotte“ in Deutschland.


Ur-TIGGES-Bandage 1969


Seit dieser Zeit informierten die Außendienstmitarbeiter des Unternehmens auch orthopädische Fachärzte, z. B. auf Kongressen, über die neue Therapieform. In den Folgejahren setzte sich die TIGGES-Wirbelsäulenbandage immer stärker durch und eröffnete dem Unternehmen die Möglichkeit, sich im Bereich der orthopädischen Hilfsmittel zu etablieren.


Erste Kongressteilnahme in Baden-Baden 1971 mit den langjährigen Außendienstmitarbeitern Paul Battling, Bernhard Battling und Eugen Eppel (von links nach rechts)


Hans-Joachim Zours leitete das Unternehmen sehr erfolgreich, bis 1985 sein Sohn Peter nach Abschluss eines Wirtschaftsstudiums in den USA das Unternehmen als Geschäftsführer übernahm. Es erfolgte eine Produkterweiterung auf Kniebandagen und –orthesen. So wurde 1987 die erste Knieführungsorthese mit polygonem Kniegelenk in Zusammenarbeit mit der Fa. Heindl in Linz, Österreich, entwickelt und erfolgreich eingeführt.


Peter Zours, Geschäftsführer von 1985 bis 2007, Berater des Unternehmens von 2008 bis 2020


Neben dem Ausbau des Vertriebs in den neuen Bundesländern und den umliegenden europäischen Ländern wurde das TIGGES-Bandagen-Programm ständig verbessert und erweitert. Im Jahre 2000 gelang dann durch die Entwicklung der T-Flex Orthese in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Krämer und seinem Sohn Dr. Robert Krämer der Einstieg in die Versorgung mit Wirbelsäulenorthesen.


Die erste modular aufgebaute Flexionsorthese wurde zusammen mit dem seit 2004 im Unternehmen beschäftigten Diplom-Kaufmann Stefan Rittstieg konsequent weiterentwickelt. So entstand innerhalb der folgenden 10 Jahre das heute wegweisende patentierte modulare Orthesensystem für nahezu alle gängigen Wirbelsäulenorthesen, mit dem eine maßgenaue Versorgung gewährleistet werden kann.


Weiterentwicklung des TIGGES / T-Flex-Orthesensystems durch Stefan Rittstieg und Peter Zours ab 2004


Mit Beginn des Jahres 2008 wurde Stefan Rittstieg zum Geschäftsführer benannt. Der Hauptgesellschafter Peter Zours arbeitete bis Ende 2020 sehr aktiv als Berater im Unternehmen mit und begleitet derzeit, nun als Vertreter der Gesellschafter, die Zukunft des Unternehmens.


Stefan Rittstieg, Geschäftsführer seit 2008


In den Folgejahren wurde der erste Orthesenkoffer für Wirbelsäulenorthesen entwickelt. Durch diese „mobile Sofortversorgung“ können Patienten teilweise einen oder zwei Tage früher aus der Klinik entlassen werden.


Seit 2012 ist in der vierten Generation der Ur-Enkel des Firmengründers, Dominic Zours, im Unternehmen tätig und wurde im Jahre 2019 zum Prokuristen ernannt. Die Kontinuität des Familienunternehmens ist somit gewahrt.


Die vierte Generation im Unternehmen: Dominic Zours, Prokurist seit 2019.


Das TIGGES/T-FLEX-Orthesensystem hat seit seiner Einführung für die OZO-Zours GmbH eine immer höhere Bedeutung erhalten. Damit sich die Marke TIGGES auch im Unternehmensnamen widerspiegelt, firmiert das Unternehmen seit Mai 2016 unter dem Namen TIGGES-Zours GmbH.


Seit 2020 verfügt TIGGES über die erste – und patentierte – Knieorthese mit Mobilisierungsfunktion, für die seitens des GKV-Spitzenverbandes eine 10-stellige Hilfsmittelnummer auf Basis eines neuen 7-Stellers vergeben wurde. Ergänzend sind im Bereich Knie bereits weitere Orthesen mit Mobilisierungsfunktion in der Entwicklung.


Im Herbst 2020 wurde zudem eine – ebenfalls zum Patent angemeldete – Sprunggelenkorthese mit Mobilisierungsfunktion in das Sortiment aufgenommen, die durch ihre besondere Konstruktion den Talusvorschub nachweislich höchst effektiv limitiert.


Inzwischen schreitet das Unternehmen mit großen Schritten dem 100-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2025 entgegen. Aufgrund der zahlreichen Innovationen wird diesem besonderen Ereignis mit großer Zuversicht entgegengeblickt.


Firmensitz in Hattingen 2020